Rohr verstopft, was tun? Die häufigsten Ursachen und Lösungen

Kennt ihr das auch? Man steht im Bad, lässt Wasser ins Waschbecken laufen und plötzlich bildet sich eine kleine Pfütze, die einfach nicht ablaufen will. Oder noch schlimmer: Die Toilette läuft über. Wenn das Rohr verstopft ist, kann das echt nervig sein! Aber keine Panik – viele dieser Probleme könnt ihr selbst beheben, ohne gleich zum Hörer zu greifen.
Interessant ist, dass die wenigsten Verstopfungen über Nacht entstehen. Meist sammeln sich über Wochen hinweg kleine Mengen an Schmutz an. In der Küche sind’s oft Essensreste und Fett vom Spülen, die langsam am Rohr kleben bleiben. Im Bad machen uns Haare und Seifenreste das Leben schwer – besonders wenn noch Kalk dazukommt.
Ein erstes Warnsignal: Das Wasser läuft träge ab oder ihr hört seltsame Gluckgeräusche aus dem Abfluss. Manchmal riecht’s auch muffig. Wenn nichts mehr abläuft, ist die Verstopfung komplett. Je früher ihr rangeht, desto leichter wird’s!
Selbsthilfe bei Rohrverstopfung: Bewährte Methoden
Bevor der Profi ran muss, gibt’s einige Tricks, die ihr selbst ausprobieren könnt. Rohr verstopft, was tun? Diese Frage hat sich jeder schon mal gestellt: Das Wasser steht, aber mit den richtigen Hausmitteln kriegt man das oft wieder flott.
Die Saugglocke – der Klassiker
Der gute alte Pömpel ist unser bewährtes Standardwerkzeug! Einfach auf den Abfluss setzen und kräftig pumpen. Dabei entsteht Druck, der die Verstopfung oft lösen kann.
Kleiner Tipp aus unserer Erfahrung: Sorgt dafür, dass genug Wasser im Becken steht, damit die Gummiglocke richtig abdichtet. Bei Waschbecken drückt ein feuchtes Handtuch auf den Überlauf, damit kein Druck entweichen kann. Manchmal braucht’s mehrere Anläufe – Geduld zahlt sich aus!
Nach ein paar kräftigen Pumpbewegungen passiert oft schon was. Der Erfolgsmoment, wenn das Wasser plötzlich mit einem satten Gurgeln abläuft, ist unbezahlbar.
Natürliche Hausmittel für verstopfte Rohre
Die Chemie aus dem Baumarkt ist nicht immer nötig! Altbewährte Hausmittel wie Backpulver und Essig können wahre Wunder wirken. Einfach drei Löffel Backpulver in den Abfluss streuen, dann eine halbe Tasse Essig hinterher. Es blubbert und schäumt – dabei löst die Mischung organische Verstopfungen auf natürliche Weise.
Wir haben es bei zahlreichen Kunden ausprobiert: Nach einer halben Stunde mit heißem Wasser nachspülen, und schon war der Abfluss wieder frei. Kein Chemiegeruch, keine aggressiven Dämpfe – und die Umwelt freut sich auch.
Bei Fettablagerungen hilft oft schon heißes Wasser mit einem Schuss Spülmittel. Das hilft, den Abfluss frei machen zu können, indem es die Fette löst, die dann weggespült werden. Wir empfehlen das regelmäßig bei Küchenabflüssen und sehen deutlich weniger Probleme bei Haushalten, die diesen Tipp befolgen.

Wenn weder Pömpel noch Hausmittel helfen und das Wasserrohr verstopft bleibt, greift man zur Rohrspirale. Das ist so ein flexibles Metallding, das man in den Abfluss einführt und dreht, bis es auf Widerstand trifft. Mit vorsichtigem Drehen und Schieben kann man die Verstopfung lösen oder zumindest auflockern. Danach unbedingt mit viel heißem Wasser nachspülen!
Manchmal liegt das Problem tiefer – nicht im Haus, sondern wenn der Kanal verstopft ist. Das merkt man daran:
- Mehrere Abflüsse sind gleichzeitig verstopft
- Aus bodennahen Abflüssen kommt Wasser zurück
- Die Toilette gurgelt, wenn ihr am Waschbecken den Stöpsel zieht
- Es müffelt aus verschiedenen Abflüssen im ganzen Haus
In solchen Fällen ist es besser, nicht selbst herumzubasteln. Da braucht’s den Fachmann, sonst macht man’s womöglich noch schlimmer.
Vorbeugung und schnelles Handeln bei Verstopfungen
Am besten ist es natürlich, wenn’s gar nicht erst zu einer Verstopfung kommt. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich das oft vermeiden.
Wir empfehlen, einmal die Woche kochendes Wasser in die Abflüsse zu gießen – besonders in der Küche, wo viel Fett anfällt. Das hilft, den Abfluss frei zu machen, bevor kleine Ablagerungen zum Problem werden können. Ab und zu die Backpulver-Essig-Kur hilft zusätzlich und vertreibt nebenbei noch unangenehme Gerüche.
Was uns in der Praxis auch bewährt hat: Abflusssiebe in allen Waschbecken, Duschen und Wannen. Die fangen Haare und grobe Teile ab, bevor sie ins Rohr gelangen. Man muss sie zwar regelmäßig leeren, spart aber viel Ärger. Für die Dusche gibt’s spezielle Haarsiebe – die sind Gold wert, besonders in Haushalten mit langen Haaren!
Was auf keinen Fall in den Abfluss gehört? Kaffeesatz (besser für Pflanzen sammeln), Speisereste, Öl oder Fett (abkühlen lassen und in den Müll), Feuchttücher (auch wenn “spülbar” draufsteht), Katzenstreu, Zigarettenkippen oder Haare. All das kann selbst robuste Rohre verstopfen.
Bei älteren Rohren lohnt manchmal ein Check durch den Fachmann, bevor’s zu spät ist. Mit modernen Kameras sieht man schnell, wo Probleme lauern könnten.

Trotz aller Vorsorge kann’s natürlich mal passieren, dass nichts mehr hilft. Wenn ihr vermutet, dass ein Rohr gebrochen ist, wenn nach mehreren Versuchen immer noch nichts abläuft oder wenn Abwasser zurück ins Haus drückt – dann ist es Zeit für professionelle Hilfe. Zwar kostet der Fachmann, aber immer noch weniger als ein Wasserschaden durch überlaufendes Abwasser.
Am Ende gilt: Eine Verstopfung ist zwar lästig, aber mit etwas Geduld und den richtigen Werkzeugen oft selbst zu beheben. Je früher ihr reagiert, desto leichter wird’s. Mit regelmäßiger Pflege und ein bisschen Aufmerksamkeit könnt ihr die meisten Probleme vermeiden – und müsst nicht mitten in der Nacht den Notdienst rufen. Probiert’s einfach mal aus – ihr werdet überrascht sein, wie einfach es oft ist, verstopfte Rohre wieder frei zu bekommen!